Fundstück: Wrackteil einer B-24

Dieses Wrackteil stammt von einer bei Rosenau–Imitzberg abgestürzten Consolidated B-24 Liberator. Konkret handelte es sich um die B-24H 42-52086, von ihrer Besatzung auf den Namen ‚Miss Behavin‘ getauft und zugehörig zur 449th Bomb Group der 15. U.S. Luftflotte. 

 

https://449th.com/b-24-aircraft/

39 Maschinen waren am 2.April 1944 morgens von der Air Base Grottaglie bei Tarent in Süditalien gestartet und hatten den  langen Anflug nach Steyr hinter sich gebracht, um das dortige Wälzlagerwerk zu bombardieren. Nach Ausführung des Angriffs sammelte sich die Gruppe zum Rückflug. Sie hatte die Umgebung von Steyr schon verlassen und war außer Reichweite der Flak, während der Beschuss durch deutsche Jagdflugzeuge noch andauerte. Ein MG-Schütze einer anderen B-24 berichtete, er habe gesehen, wie die ‚Miss Behavin‘ von einer Rakete getroffen worden sei.  Auch im Mission Report ist von Beschuss mit Luft-Luft-Raketen die Rede. Tatsächlich setzte die Luftwaffe zur Bekämpfung der 

Bomber zweckentfremdete Geschosse des Nebelwerfers 42 ein. Diese waren ungelenkt und mit Zeitzündern ausgerüstet. Möglicherweise war es eine solche Rakete, die die ‚Miss Behavin‘ entweder direkt getroffen oder durch Granatsplitter beschädigt hat. Jedenfalls zog die Maschine scharf nach links und kollidierte mit der B-24 ‚Superstitious Aloysius‘, was den Absturz der beiden Maschinen zur Folge hatte. Und noch eine dritte B-24, die ‚Peerless Clipper‘ stürzte ab, nachdem sie von Wrackteilen der kollidierten Maschinen getroffen worden war.

https://449th.com/mission-38/

                                                                

Einziger Überlebender des Desasters war einer der MG-Schützen der ‚Miss Behavin‘, Mark Schneider. Er überstand den Krieg als Gefangener und beschreibt im Bericht vom 31. August 1945 seine Bergung durch Einheimische und wie er in ein Krankenhaus in Linz verbracht worden ist. 

https://449th.com/macr-4025/

Die zeitgenössischen Fotos der großen Wrackteile dürften erst längere Zeit nach dem Absturz aufgenommen worden sein, da Mark Schneider von über einem Meter Schnee am Boden spricht, wovon auf den Fotos nichts zu sehen ist. Frühere Fotos der intakten ‚Miss Behavin‘ sind nicht bekannt.

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© Markus Preinfalk